Freitag, 17. Februar 2012

Der Meißner Dom – klangvolle Sanierung
1989 gleicht der Meißner Dom einer »Halbruine« – die Bauaufsicht der DDR veranlasst die Sperrung der beiden Westtürme.
Steine fallen von der Kathedrale, die sich dreißig Kilometer vor Dresden auf einem Burgberg über der Elbe erhebt. Risse durchziehen die Fassade der Kirche. Abgelagert darin haben sich Ruß, Gips und Kohlenwasserstoffe, Spuren der braunkohlebasierten DDR-Industrie.
Begünstigt durch das feuchte Klima des Elbtals, konnten sich die Partikel im Sandstein festsetzen. Auch die Stahlanker in den Domtürmen sind marode geworden. Eines der bedeutendsten Bauwerke der Gotik in Deutschland droht zu verfallen.
Meißner Burgberg mit Dom
Meißner Burgberg mit Dom
Innovationsfreudige Partnerschaft
Jahannesglocke
Kostengünstig und innovativ: Die Sanierung der Johannesglocke erfolgte im Kirchturm.
Kurz nach der Wende war der Bestand vieler wertvoller Kulturdenkmäler in den Neuen Bundesländern bedroht. Mit einem Soforthilfeprogramm stellte das Kuratorium der DBU 1991 rund 45 Millionen Euro bereit für Sicherungsmaßnahmen an historisch bedeutsamen Kulturgütern. Weitere Projekte an der Thomaskirche in Leipzig oder am Halberstädter Dom folgten. Die Fördermaßnahmen zur Restaurierung der Westturmanlage am Meißner Dom beliefen sich auf rund 2,2 Millionen Euro.
Steine wurden gefestigt und ersetzt, Bauwerksrisse aufgefüllt und die Anker saniert. Heute steht der Meißner Dom exemplarisch für das Engagement der DBU im Kulturgüterschutz. Ziel der Projekte war darüber hinaus, den Mittelstand zu stärken. So konnten Unternehmen aus der Region mit Restaurierungsarbeiten an der gotischen Kathedrale eine eindruckvolle Referenz vorweisen. Diese Maßnahmen zählen noch heute zu den höchstdotierten Projekten des Förderbereichs Umwelt und Kulturgüter.




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