Dezember 2011
20 Jahre Weltkulturerbe Kloster Lorsch
"Leuchtendes Beispiel in der UNESCO-Familie"
In Lorsch wird die Idee des Welterbes lebendig. Mit seinem museumspädagogischen Programm, seiner Initiative zu einem internationalen Klosternetzwerk und seinen wissenschaftlichen Projekten, wie beispielsweise die Digitalisierung der berühmten Klosterbibliothek, setzt Lorsch die Ziele der Welterbekonvention vorbildlich um. Im Dezember 2011 feierte das Kloster Lorsch sein 20-jähriges Jubiläum als UNESCO-Weltkulturerbe.
Am 13. Dezember 1991
hat die UNESCO das Kloster Lorsch als erste Welterbestätte in Hessen in
die Welterbeliste aufgenommen. Den 20. Jahrestag dieses Ereignisses
feierte die Stadt gemeinsam mit Vertretern des Landes und der Deutschen
UNESCO-Kommission bei einem Festakt im Paul-Schnitzer-Saal des Lorscher
Museumszentrums.
Ein Ort wie das Kloster Lorsch erzählt Geschichten, vermittelt Wissen und bietet Einblicke in die Vergangenheit. Karl Weber, Direktor der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, erinnerte in seinem Vortrag an die wechselvolle Geschichte des Klosters, die bis in das Jahr 764 – urkundlich belegt durch den Lorscher Codex – zurückreicht. Vom Kloster selbst sind nur noch Fragmente erhalten. An die vergangene Größe der einst mächtigen Anlage erinnert die um 850 erbaute karolingische Torhalle. Sie ist eines der ältesten erhaltenen nachrömischen Bauwerke in Deutschland.
Ein Ort wie das Kloster Lorsch erzählt Geschichten, vermittelt Wissen und bietet Einblicke in die Vergangenheit. Karl Weber, Direktor der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, erinnerte in seinem Vortrag an die wechselvolle Geschichte des Klosters, die bis in das Jahr 764 – urkundlich belegt durch den Lorscher Codex – zurückreicht. Vom Kloster selbst sind nur noch Fragmente erhalten. An die vergangene Größe der einst mächtigen Anlage erinnert die um 850 erbaute karolingische Torhalle. Sie ist eines der ältesten erhaltenen nachrömischen Bauwerke in Deutschland.
Die
karolingische Klosteranlage gelte international als "wichtiges
Bindeglied zwischen der Antike und der Neuzeit", erläuterte Weber. Sie
sei aber nicht nur ein herausragendes Zeugnis der Baukunst,
sondern dokumentiere darüber hinaus bedeutende Entwicklungen der
deutschen und europäischen Geistesgeschichte.
Die ostfränkischen Karolinger wählten das Kloster als ihre Grablege. Der Lorscher Codex gibt Aufschluss über Geschehnisse in längst vergangener Zeit. Lorsch ist berühmt für seine Klosterbibliothek, von der weltweit verstreut noch rund 300 handschriftliche Zeugnisse erhalten sind. Etwa die Hälfte davon wurde digitalisiert. Als besonderen Schatz bezeichnete Weber das "Lorscher Arzneibuch". Für das Werk hoffe man, 2013 die Anerkennung als "Weltdokumentenerbe" der UNESCO zu erhalten.
200 Jahre später waren es bürgerliche Initiativen, die sich Ende der 1980er Jahre dafür einsetzten, die ehemalige Benediktinerabtei für die Welterbeliste zu nominieren. Nicht nur das Areal auf der Klosterdüne mit Königshalle, Kirchenfragment und Klostermauer wurden in den Welterbestatus erhoben. Gleichzeitig adelte die UNESCO auch den Ursprungsort der Reichsabtei, das Mutterkloster Altenmünster.
Die ostfränkischen Karolinger wählten das Kloster als ihre Grablege. Der Lorscher Codex gibt Aufschluss über Geschehnisse in längst vergangener Zeit. Lorsch ist berühmt für seine Klosterbibliothek, von der weltweit verstreut noch rund 300 handschriftliche Zeugnisse erhalten sind. Etwa die Hälfte davon wurde digitalisiert. Als besonderen Schatz bezeichnete Weber das "Lorscher Arzneibuch". Für das Werk hoffe man, 2013 die Anerkennung als "Weltdokumentenerbe" der UNESCO zu erhalten.
Erfolgreiche Rettung eines fast verlorenen Klosters
Nach seiner fast völligen Zerstörung wurde das ehemalige Reichskloster Lorsch erstmals 1803 wieder in das Licht der Öffentlichkeit gerückt: Ludwig I., Großherzog von Hessen, erkannte den herausragenden Denkmalwert der Königshalle und der Fragmente der Basilika.200 Jahre später waren es bürgerliche Initiativen, die sich Ende der 1980er Jahre dafür einsetzten, die ehemalige Benediktinerabtei für die Welterbeliste zu nominieren. Nicht nur das Areal auf der Klosterdüne mit Königshalle, Kirchenfragment und Klostermauer wurden in den Welterbestatus erhoben. Gleichzeitig adelte die UNESCO auch den Ursprungsort der Reichsabtei, das Mutterkloster Altenmünster.
Derzeit
ist man in Lorsch dabei, die beiden Kernzonen der Welterbestätte – die
Abtei Lorsch und das etwa 700 Meter östlich davon gelegene Kloster
Altenmünster – durch eine Kulturachse zu verbinden. Über zwölf Millionen
Euro werden von Bund und Land und der Stadt Lorsch in die Restaurierung
der Klosteranlage und die Erweiterung um einen archäologischen Park
investiert.
Das Freilichtmuseum "Archäologischer Park karolingischer Herrenhof Lauresham" soll die frühere Lebenswirklichkeit im Kloster Lorsch veranschaulichen. Mit weiteren Mitteln aus dem "Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten" fördert der Bund die Restaurierung archäologischer und kunsthistorisch bedeutender Funde.
In der Klosterstadt fand 2005 der erste UNESCO-Welterbetag statt, der seither jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni bundesweit gefeiert wird. Lorsch ist das erste Kloster auf der Welterbeliste, das ein interkulturelles Netzwerk mit Partnerklöstern in Armenien, Korea und in der Schweiz aufgebaut hat. 2006 erhielt die Welterbestätte Kloster Lorsch für ihr vorbildliches museumspädagogisches Programm den Walter Mertineit-Preis der Deutschen UNESCO-Kommission.
Das Freilichtmuseum "Archäologischer Park karolingischer Herrenhof Lauresham" soll die frühere Lebenswirklichkeit im Kloster Lorsch veranschaulichen. Mit weiteren Mitteln aus dem "Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten" fördert der Bund die Restaurierung archäologischer und kunsthistorisch bedeutender Funde.
Vorbildliches museumspädagogisches Programm
Dieter Offenhäußer, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, bezeichnete das Kloster Lorsch als "ein leuchtendes Beispiel in der UNESCO-Familie", das die Ideale der Welterbekonvention erfülle. Von Lorsch seien in den vergangenen 20 Jahren bemerkenswerte Initiativen ausgegangen.In der Klosterstadt fand 2005 der erste UNESCO-Welterbetag statt, der seither jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni bundesweit gefeiert wird. Lorsch ist das erste Kloster auf der Welterbeliste, das ein interkulturelles Netzwerk mit Partnerklöstern in Armenien, Korea und in der Schweiz aufgebaut hat. 2006 erhielt die Welterbestätte Kloster Lorsch für ihr vorbildliches museumspädagogisches Programm den Walter Mertineit-Preis der Deutschen UNESCO-Kommission.
http://www.unesco.de/6267.html



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